New Work. Ein Begriff, der in den letzten Jahren immer wieder auftauchte und seit der Corona Pandemie eine Tatsache ist. Ohne dass wir eine Wahl hatten, wurden wir förmlich in eine neue Arbeitswelt geschubst.
Mit New Work ist nicht einfach das Homeoffice gemeint. Es beinhaltet viel mehr. Es ist eine Arbeitsphilosophie. Die Sinnfrage ist zentral. Was meine ich damit? Ich gehe davon aus, dass in Zukunft monotone und repetitive Arbeiten von Maschinen und (Software-)Robotern erledigt werden. Das bedeutet, dass Fähigkeiten wie Kreativität und Empathie in den Fokus rücken und der Arbeit einen ganz neuen Sinn stiften.
Nehmen wir als Beispiel den Prozess „Rechnungseingang“: Bisher wurden die Couverts mit den Rechnungen zuerst geöffnet, dann wurde der dazugehörige Lieferschein oder die Offerte herausgesucht und zusammen mit der Rechnung der verantwortlichen Person zum Visieren vorgelegt. Die Rechnung wurde daraufhin erfasst, zur Zahlung freigegeben und in einem Bundesordner abgelegt. Heute können diese Schritte problemlos digitalisiert und mit digitalen Workflows automatisiert werden. Nur das Öffnen der Couverts bleibt manuell, sofern die Rechnung noch per Post versendet wird. Das bedeutet, dass jene Person, die für die Ablage der Rechnung zuständig war, sinnvollere Arbeit erledigen kann, die sie persönlich und die Unternehmung weiterbringt.
30-Stunden-Woche – Science-Fiction?
Ein wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit New Work ist die Arbeitszeit. Wieso nicht die Arbeitszeit verkürzen in eine 30-Stunden-Woche? Die skandinavischen Länder machen uns da bereits etwas vor. Arbeitszeit könnte so als flexibles Element verstanden werden, das sich den Lebensumständen anpassen kann. Das hat nichts mit Faulheit zu tun. Im Gegenteil: Die skandinavischen Erfahrungen zeigen, dass die 30-Stunden-Woche die Menschen produktiver machen und die Krankheitsausfälle weniger werden. Auch hier spielt der Digitalisierungsgrad einer Unternehmung eine wichtige Rolle, um trotz der geringeren Arbeitszeit die erforderliche Produktivität zu erreichen, um am Markt erfolgreich zu sein.
Ich gönne mir beispielsweise einen „Papi-Tag“. Sprich, ich kümmere mich an diesem Tag um meine Kinder und lasse die unternehmerische Arbeit Arbeit sein. Als Kind sah ich meinen Vater beim Abendessen und an den Wochenenden. Das war zu meiner Zeit „normal“ und wurde nicht hinterfragt. Heute sieht es anders aus: Ich habe den Anspruch, meine Kinder aufwachsen zu sehen. Neben meiner Frau will ich ebenfalls eine wichtige Bezugsperson im Leben meiner Kinder sein. Und ich weiss, dass viele junge Väter ähnlich denken. Darum arbeiten auch immer mehr Männer in einem Teilzeitpensum. Auch dank des Digitalisierungsfortschritts ist dies in vielen Betrieben mittlerweile problemlos umsetzbar. Ich wage sogar zu behaupten, dass eine Firma, die kein Teilzeitmodell anbietet, in Zukunft Mühe haben wird, geeignetes Personal zu rekrutieren.
Work-Life-Blending
Unter Work-Life-Blending versteht man bei New Work die Weiterentwicklung der Work-Life-Balance. Bei Work-Life-Blending verschwindet wegen des Smartphones und des immerwährenden Zugriffs auf die geschäftlichen E-Mails und Tools die Grenze zwischen Arbeits- und Privatleben. Hingegen können persönliche Bedürfnisse im Tagesverlauf besser berücksichtigt werden. Dem Work-Life-Blending stehe ich positiv gegenüber. Es erfordert allerdings die zusätzlichen Fähigkeiten wie Selbstorganisation und Selbstführung. Ansonsten könnte es zu mehr Stress führen. Auf dieses Thema gehe ich gerne zu einem späteren
Du siehst: Die Arbeitswelt verändert sich rasant. Die Corona-Pandemie hat die Geschwindigkeit des Wandels noch verstärkt. Plötzlich arbeiteten wir von zu Hause aus. Plötzlich war es wichtig, dass wir uneingeschränkten Fernzugriff auf die geschäftlichen Applikationen und Dateien haben. Plötzlich musste einfach alles funktionieren, was vorher noch undenkbar war. Viele Firmen waren damit allerdings überfordert, da der Digitalisierungsprozess noch zu wenig weit vorangeschritten war. Auch wenn die Pandemie derzeit unseren Alltag glücklicherweise nicht mehr beherrscht, wird ein zukunftsgerichtetes Unternehmen nicht um das Thema New Work herumkommen. Prüfe jetzt die in den letzten zwei Jahren schnell umgesetzten Lösungen auf Ihre Prozesstauglichkeit und baue die zukünftigen digitalen, automatisierten Prozesse auf. Gerne unterstütze ich dich dabei.